Studien zur Artenvielfalt
Die Golf- und Country Club Seddiner See AG hatte im September 2007 ein umfangreiches floristisches und faunistisches Fachgutachten in Auftrag gegeben.
Neben einer Bestandserhebung der Flora wurde im faunistischen Teil des Fachgutachtens insbesondere das Vorkommen zahlreicher Tierarten detailliert untersucht und dokumentiert, u.a. Fische, Libellen, Laufkäfer, Tagfalter, Heuschrecken, Reptilien und Amphibien sowie Vögel.
Die aufwendigen Felduntersuchungen wurden von verschiedenen Experten (u.a. Diplom-Biologen und Diplom-Landschaftsökologen) im Zeitraum Oktober 2007 bis August 2008 durchgeführt. Der vollständige Abschlussbericht wurde im November 2008 vorgelegt.
Dieses umfangreiche Fachgutachten umfasst insgesamt mehr als 150 Seiten und dient in erster Linie der Dokumentation des Vorkommens und der Verbreitung von Arten auf dem fast 200 Hektar großen Golfplatzgelände am Großen Seddiner See.
Im Rahmen des Flora-Gutachtens wurden beispielsweise 117 Gefäßpflanzen auf dem Golfplatzgelände nachgewiesen, von denen 14 Arten in der "Roten Liste" Brandenburgs bzw. Deutschlands geführt werden. Allein die 12 Teiche der Golfanlage bieten 8 vom Aussterben bedrohten Planzenarten einen Lebensraum.
Das Fauna-Gutachten belegt u.a., dass auf der Golfanlage allein 18 verschiedene Heuschrecken-Arten sowie 29 Libellen-Arten vertreten sind. Eine ausgeprägte Artenvielfalt ist auch bei den Vögeln dokumentiert: hier wurden 70 verschiedene Vogelarten, davon 55 als Brutvögel nachgewiesen. Hierzu gehören 15 Vogelarten, die auf der „Roten Liste“ Brandenburgs verzeichnet sind.
Eine wesentlich weniger aufwendige Untersuchung zum Artenvorkommen bei Fauna und Flora wurde im Juli 1991 - also vor dem Bau der Golfanlage - durchgeführt. Als erstes Fazit dieser beiden Gutachten ist festzustellen, dass das bis 1991 intensiv landwirtschaftlich genutzte Areal durch die Anlage des Golfplatzes hinsichtlich Struktur und Artenvielfalt bei Fauna und Flora erheblich aufgewertet wurde. Für den Landschaftsraum am Großen Seddiner See stellt die Golfanlage somit eine erhebliche ökologische Bereicherung dar.